„Zusammenwachsen, zusammengehören! Niederrad wird größer– wie schaffen wir Gemeinschaft?“ – das war die zentrale Frage bei der Podiumsdiskussion, für die beim Neujahrsempfang der SPD Niederrad im Januar Akteure aus Niederrad und dem Lyoner Quartier zusammenkamen und mit dem Publikum nach Lösungen suchten. Große Einigkeit bestand darin, dass mehr Gastronomie und weitere Orte, an denen Menschen zusammenkommen können, ein wichtiger Schritt in Richtung stärkerem Zusammenwachsen wären.
„Es ist beeindruckend, was in diesem Viertel in den vergangenen 10 Jahren entstanden ist“, so Dr. David Roitman, Vorsitzender der Standort Initiative Neues Niederrad (SINN) und Geschäftsführer der Argaman Projekmanagement GmbH. „Aus einem reinen Bürostandort ist in kürzester Zeit ein lebendiges und lebenswertes Quartier geworden. Wo einst ein Bürohochhaus neben dem anderen zu finden war, gibt es nun immer mehr moderne Wohnhäuser, Geschäfte, Restaurants und vielfältige Sport- und Freizeitangebote. Derzeit leben in dem Quartier zwischen Stadtwald und Main über 7.000 Menschen, mehr als 20.000 arbeiten hier. Natürlich bringt das auch Herausforderungen mit sich“, so Dr. Roitman.
Damit aus dem Nebeneinander zwischen Wohnen und Arbeiten ein stärkeres Miteinander wird, sind aus Sicht von George Kurumthottikal, Projektreferent des Sozialraums Lyoner Quartier, Gastronomie und Orte der Zusammenkunft von zentraler Bedeutung. Das Publikum stimmte ihm hierbei voll und ganz zu, es fehlten offene Plätze, Cafés und etwa Bäckereien.
In diesem Zusammenhang verwies Dr. Roitman auf die vorliegende Gestaltungsleitlinie des Lyoner Quartiers, die bereits 2019 in Zusammenarbeit mit dem Stadtplanungsamt erarbeitet wurde und Maßnahmen, wie die Aufwertung öffentlicher Freiflächen aber auch die Erneuerung von Straßen und Gehwegen sowie die Integration von Nahversorgung, die alle zu einer höheren Lebensqualität im Quartier führen, enthält. „Das Potential ist da, leider fehlt es seitens der Stadt bisher aber an Planung und Vision“, so Dr. Roitman. Gemeinsam mit den Bewohnern will die SINN e.V. deshalb die Stimme des Lyoner Quartiers stärken und geschlossen an die Stadt herantreten, damit diese die Notwendigkeit der geplanten Vorhaben erkennt und endlich angeht.