Die lange Suche nach einem geeigneten Schulstandort im Lyoner Quartier ist endlich beendet: In den nächsten fünf Jahren soll eine neue vierzügige Grundschule auf dem Gelände des Fußballvereins TSG Niederrad an der Lyoner Straße entstehen. Das kündigte Bildungs- und Baudezernentin Sylvia Weber (SPD) an.

Eine gute Nachricht, denn bislang gibt es in Niederrad nur zwei Grundschulen. Beide haben fast keine Kapazitäten mehr, um noch mehr Kinder aufzunehmen. Das Lyoner Quartier wächst aber weiter – künftig könnten dort bis zu 12.000 Menschen wohnen. Darunter viele Familien.

„Wir haben oft genug auf den Mangel hingewiesen und verschiedene Möglichkeiten unterbreitet“, sagte Dr. David Roitman, Vorsitzender der Standort Initiative Neues Niederrad e.V. (SINN). Er freue sich über den Entschluss der Politik, die sich lange Zeit ließ.

Mehrere Jahre hatten sich die Verantwortlichen vergeblich um einen Standort bemüht. Bis zu 20 Grundstücke und Liegenschaften sollen sie geprüft haben. Ohne Erfolg. Auch das TSG-Gelände war mehrfach im Gespräch, schien jedoch ungeeignet. Stichwort: Fluglärm.

Jetzt fiel die Wahl doch auf die Fläche. Nicht aus der Not heraus, sondern wegen eines anderen Vorhabens. Sylvia Webers Magistratskollege Mike Josef (SPD) ist zuständig für die Ressorts Planen und Sport, will auf der benachbarten Bezirkssportanlage Hahnstraße eine neue Leichtathletikhalle bauen lassen.

Mit Blick darauf kann sich Weber vorstellen, dass die Grundschule ein Sportprofil bekommt. „Die Coronapandemie und daraus resultierende Lockdowns haben gezeigt, wie wichtig der Sport grade für junge Kinder ist“, so SINN-Vorsitzender David Roitman. „Eine Grundschule mit derartigem Profil können wir uns deshalb gut vorstellen.“ Wichtig sei allerdings, dass die TSG Niederrad entsprechend entschädigt wird – und nicht einfach ein Teil des Geländes für den Bau wegfällt.